Horst Petschat Der Landesfachverband Rheinland-Pfalz e.V. Kegeln trauert um seinen Ehrenpräsident
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Autor: Hermann Kob am 19.05.2008 Mit Horst Petschat, der am Sonntag, 18. Mai verstorben ist, haben die Kegler einen engagierten Macher verloren. Horst Petschat, Ehrenpräsident des Landesfachverbandes Rheinland-Pfalz eV. Kegeln, ist am Sonntag, 18. Mai nach längerer Krankheit im Alter von fast 69 Jahren gestorben. Mit ihm haben die Kegler einen Macher verloren, der sich seit 1964 auf fast allen Ebenen eingebracht hat, um das optimale zu erreichen. Durch sein elanvolles Engagement war der Mutterstadter für alle Ansprechpartner ein verlässlicher Partner. In den zehn Jahren als Vorsitzender des Bezirks Vorderpfalz hat er durch seine persönliche Präsenz vor Ort viele Vereine und Clubs für das Kegeln gewonnen und damit den Bezirk gestärkt. Unter seiner Regie als Vorsitzender der Sektion Classic ging 1994 als bis jetzt einmaliger Höhepunkt die Weltmeisterschaft in der Ludwigshafener Friedrich-Ebert-Halle über die Bahnen. Dazu kamen in den Jahren 1992 bis 2002 viele deutsche Meisterschaften im Classic-Treff Oggersheim, dem ehemaligen Landesleistungszentrum. Dieses wurde unter seiner Regie nach Übernahme vom Landessportbund zu einer topmodernen Anlage umfunktioniert und dort zugleich die Geschäftstelle des Landesfachverbandes eingerichtet. Das Engagement im Deutschen Keglerbund Classic sowie als Vorsitzender der Landesfachverbandes und der Sektion Classic rundeten seinen Einsatz als Funktionär ab. Sportlich lange Jahre in Frankenthal und beim KV Mutterstadt aktiv führte er den KV Mutterstadt bis in die höchste deutsche Liga. Selbst nach seinem aus gesundheitlichen Gründen vor zwei Jahren vollzogenem Rücktritt, gab er nicht auf und engagierte sich weiter als zweiter Vorsitzender und Manager des Mutterstadter Bundesligateams. Aber nicht nur der Landesfachverband sondern auch der KV Mutterstadt hat mit Horst Petschat eine sehr starke Persönlichkeit verloren. Sein Name wird immer untrennbar mit dem KV Mutterstadt in Verbindung bleiben, da er für diesen in allen Belangen immer mit Herzblut bei der Sache war. Oftmals hart und kompromisslos setze er seine Vorstellungen auch gegen Widerstände größtenteils durch Erfolge bestätigt durch. Seit 1968 im Verein brachte er seine Ideen und Tatkraft auf Funktionärsebene als Sporwart, Jugendwart und sowie von 1990 bis 1997 als erster Vorsitzender ein. Beim KV Mutterstadt, der vor der Saison 1985/86 durch die Fusion von SKC, KSC und Grün Weiß Mutterstadt entstand leitete Horst Petschat als Sportwart den Höhenflug ein. Die neue Konzeption umriss Petschat mit ,,wir wollen versuchen, Mannschaften zu formieren, die alters- und leistungsmäßig miteinander harmonieren. Unser Hauptaugenmerk gilt der Jugend. Sie soll kontinuierlich als komplette Mannschaft nach oben geführt werden. Das Training wird entgegen der bisherigen Praxis lediglich 200 Wurf zu spielen komplett auf Stellungsspiel auf verschiedene Bilder umgestellt. Denn nur so können wir aufsteigen.” Dies war nicht unumstritten, führte aber letztendlich zum gewünschten Ziel, in die Bundesliga. Der sportliche Höhenflug auf die nationale Ebene an dem Petschat auch als Spieler mitwirkte begann 1987 mit dem Aufstieg in die zweite Bundesliga. Um sich dort zu halten beziehungsweise in die Bundesliga aufzusteigen mussten neue Prioritäten gesetzt werden. Durch seine geschäftlichen Kontakte als Geschäftsführer einer Verpackungsfirma gelang es ihm die finanziellen Mittel zu beschaffen um starke Spieler zu verpflichten. Unter seiner Ära als Beauftragter der Bundesligamannschaft gingen die spektakulären Verpflichtungen der Weltklassespieler Damir Dundic, Zdenko Pavlic und Klaus Meißner sowie erst im Vorjahr von Jiri Sedlak über die Bühne. Durch die gezielte Verstärkung ging es mit der ersten Mannschaft unter Petschat immer weiter nach oben. Die Bilanz der fortan ,,Petschat-Boys” genannten Mannschaft mit zweimal deutscher Vizepokalmeister, zweimal deutscher Vizemeister, einmal deutscher Vereinsmeister, ein zweiter Platz im Europapokal sowie 17 Jahre Bundesligen, drei Jahre Classic-Liga und in der vergangenen Saison Dritter in der zweiten Bundesliga West, ist beeindruckend. Dass sagt der zweite Vorsitzende Wilfried Klaus hätten wir ohne den Horst niemals geschafft. Zwischen den Spielzeiten arrangierte Petschat im Kegelcenter Mutterstadt unter anderem 1993 mit der Präsentation der sechs Weltmeister Zdenko Pavlic, Damir Dundic, Bela Csany, Christian Schwarz, Nikola Dragas und Boris Urbanec eine zugkräftige Gala. Sehr bitter für ihn, durch die Krankheit aus der Bahn geworfen, war es nicht immer möglich bei den Wettkämpfen dabei zu sein. Trotzdem verfolgte er das Geschehen vom Krankenbett aus mit regem Interesse und besprach mit Wilfried Klaus die jeweils aktuelle Situation. Immer in der Hoffnung es doch noch zu packen hatte der Verstorbene immer neue Ideen auf Lager um das sportliche Niveau zu halten. Diese kann er leider nicht mehr umsetzen und wir müssen sehen, dass es weitergeht, fasst Wilfried Klaus zusammen. Dabeizusein beim letzten Heimspiel des KV Mutterstadt gegen die TSG Kaiserslautern war ihm nicht mehr vergönnt, da ihm die Krankheit erneut einen Strich durch die Rechnung machte. Mit ihm hat nicht nur der KV Mutterstadt sondern haben auch die Kegler einen treuen Freund, einen Kämpfer für die Sache - nicht immer bequem aber zielorientiert im Sinne des Kegelsports verloren. Hinter dieser oftmals harten Fassade steckte aber auch Menschlichkeit, denn er liebte die Geselligkeit vor allen Dingen bei einem zünftigen Skat. Für Sektionsseniorensportwart Georg Römich und den Mutterstadter Hermann Renner, langjährige Freunde aus dieser Runde tut es echt weh, da Horst nicht mehr dabei ist |